Die Zecke
Die Zecke ist ein weltweit verbreiteter Parasit, der sich vom Blut zahlreicher Wirbeltiere ernährt. Dabei benötigen Zecken für jedes Entwicklungsstadium und die Vermehrung je eine Blutmahlzeit. Der Blutverlust ist für den Wirt – ob Mensch oder Tier – in der Regel nicht das Problem. Die Zecke hat vielmehr als Überträger von Krankheitserregern auf Mensch und Tier zweifelhafte Berühmtheit erlangt. Doch wie genau sticht sie und warum sind Zecken gefährlich?
Viele Menschen glauben, dass sich Zecken von Bäumen fallen lassen. Das stimmt allerdings nicht. Zecken halten sich bevorzugt in der bodennahen Vegetation in einer Höhe von 30 bis 60 Zentimetern auf, zum Beispiel auf Gräsern, in Büschen und auf Wiesen. Menschen oder Tiere fangen sich Zecken meist im Gras ein oder streifen sie von Sträuchern ab. Auch auf Grünflächen in Städten können Zecken vorkommen, zum Beispiel in Stadtparks oder Gärten. Sogar auf Sportplätzen wurden sie schon gefunden.
Zecken – Warum sind sie so gefährlich?
FAQ – Rund um die Zecken
Entfernen von Zecken: Wie entferne ich eine Zecke richtig?
Klebstoff oder Öl sollten Sie auf keinen Fall verwenden! Die Zecke erstickt dadurch und kann im Todeskampf Viren (FSME) und Bakterien (Borreliose) in das Blut abgeben.Nutzen Sie eine spitze Pinzette oder eine Zeckenkarte und fassen Sie die Zecke hautnah. Bewegen Sie diese ein bisschen hin und her, um die Widerhaken am Stechapparat der Zecke zu lockern. Dann herausziehen. Ist keine Pinzette oder Zeckenkarte zur Hand, die Zecke vorsichtig zwischen den Fingernägeln packen (nicht quetschen!) und senkrecht aus der Haut ziehen. Die Stichstelle anschließend reinigen und desinfizieren.
Was passiert, wenn der Kopf stecken bleibt?
Keine Panik! Bei einer Zeckenentfernung kann es durchaus vorkommen, dass Reste der Zecke in der Haut zurückbleiben. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um den Kopf der Zecke, sondern um einen Teil des Stechapparates. Dieser kleine Fremdkörper wird meist von selbst nach einiger Zeit abgestoßen.
Wo gibt es Zecken?
Zecken gibt es in ganz Deutschland. Sie leben vorzugsweise an Waldrändern und auf Lichtungen, aber auch in Stadtparks und Gärten. Zecken, die das gefährliche FSME-Virus übertragen, kommen vor allem in Süddeutschland vor. Allerdings beobachtet man in den letzten Jahren eine Ausweitung der FSME-Risikogebiete in Richtung Norden.
Wie erkenne ich, ob mich eine infizierte Zecke gestochen hat?
„Das bekannteste Symptom nach einem Zeckenstich für eine Infektion ist eine ringförmige Hautrötung um die Einstichstelle („Wanderröte“). Sie ist das typische Zeichen für eine Infektion mit Borrelien. Bei einer FSME-Infektion tritt sie nicht auf.
Ansonsten können allgemeine Krankheitssymptome auf eine Infektion nach einem Zeckenstich hinweisen. So klagen Betroffene etwa über grippeähnliche Symptome wie Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen.“
Eine Zecke hat mich gestochen. Muss ich zum Arzt?
„Gehen Sie zum Arzt, wenn grippeähnliche Symptome wie Müdigkeit, Fieber oder Kopfschmerzen auftreten. Auch bei einer ringförmigen Hautrötung um die Einstichstelle sollten Sie zum Arzt. Dies könnte ein Zeichen für eine Infektion mit Borrelien sein.
Doch Vorsicht! Es kann mehr als drei Wochen dauern, bis sich Symptome nach einem Zeckenstich bemerkbar machen. Behalten Sie die Symptome nach einem Zeckenstich also über einen längeren Zeitraum im Blick.“
In welcher Jahreszeit sind Zecken gefährlich?
Zecken werden aktiv, sobald es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen 7 Grad Celsius warm oder wärmer ist. Die „Zecken-Hauptsaison“ beginnt in Deutschland normalerweise im Frühjahr und endet im Spätherbst. In milden Wintern beginnt die Zeckensaison aber bereits im Januar und kann bis Dezember andauern.
Welche Krankheiten übertragen Zecken?
Zecken können Überträger vieler Krankheiten sein. In Deutschland können Menschen nach einem Zeckenstich vor allem an Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkranken.
Wie schütze ich mich vor Zecken?
Für einen kurzzeitigen Schutz eignen sich insektenabweisende Mittel, auch ein frühes Entfernen von Zecken ist hilfreich. Um jedoch nicht an der von Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis zu erkranken, kann neben der richtigen Kleidung, dem Einsprühen mit Repellents und dem gründlichen Absuchen der Haut nach Zecken eine Impfung schützen.
Hat die Anzahl der Zecken zugenommen?
Es ist möglich, dass es heutzutage mehr Zecken als früher gibt. Dazu trägt auch das mildere Klima bei. Durch die Verbreitung von Zecken steigt auch das Infektionsrisiko, da die kleinen Spinnentiere über 50 Krankheitserreger übertragen können.
Gibt es Zecken in der Wohnung?
Eine Wohnung entspricht in keiner Weise dem Lebensraum der Zecke: Es gibt keine schützende Laubstreu und keine Grashalme und die Luftfeuchtigkeit ist viel zu niedrig. Trotzdem gehen Zecken, die zum Beispiel von einem Haustier in die Wohnung geschleppt werden, nicht sofort zugrunde – auch wenn sie noch kein Blut gesaugt haben und „hungrig“ in die Wohnung gelangen. Der Zeckenhärtetest hat gezeigt, dass selbst ungesogene Zecken in der Wohnung mehrere Tage überleben können. Ungesogene Nymphen schaffen bei einer Luftfeuchtigkeit von 55 Prozent etwa fünf, erwachsene Zecken sogar zehn Tage.
Quelle: Zecken.de